ETAPPE 2.5 | White Zombie Filmvertonung | THE APP

White Zombie (1932) | THE APP

FILMVERTONUNG: | 09.06.12 | 20.00

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The APP

The APP ist ein experimentelles Elektronik-Live-Improvisations-Musikprojekt, welches 2010 von den MusikerInnen chra, Didi Neidhart, fm zombiemaus, Alois Huber und David Pfister ins Leben gerufen wurde. Die 5 MusikerInnen, aus verschiedenen musikalischen, performativen und künstlerischen Zusammenhängen, kennen sich seit langem. 2010 machten sie sich das Geschenk der privaten gemeinsamen Improvisation und hatten auf Anhieb ihren eigenen und eigenständigen Sound, der besonders auf der Instrumentenreduktion basiert. The APP treten nun einerseits als Improvisationskollektiv auf, bei dem es in erster Linie um Zuhören, Ergänzen, Kontrapunktieren, Vervollständigen und Einfühlen geht, aber auch Begriffe wie Klang, Hingabe, Horror und Rausch spielen eine zentrale Rolle. Andererseits gibt es ihre Auseinandersetzung mit historischen Popkunstwerken, wie etwa den Film White Zombie:

The APP & „White Zombie“

fm zombiemaus wurde 2010 eingeladen, für das Cinema Paradiso in Sankt Pölten zu Halloween eine Neuvertonung von „White Zombie“, einem Gruselfilmklassiker aus dem Jahre 1932 zu produzieren. Beim Durchhören der Aufnahmen der Improvisationssessions von The APP stellte sich heraus: Das ist ein Projekt, dass wie die Faust aufs Auge passt und „White Zombie“ und der Sound von The APP eine Symbiose eingehen. White Zombie zählt zu den Lieblingsfilmen der horrormovieaffinen Gang von The APP.

Elektronische LIVE ADDITION SOUNDS

Wie bereits erwähnt, zollen The APP nicht nur dem Film, sondern auch seiner musikalischen/ soundtechnischen Ästhetik hohen Respekt. Was nicht verwundert, wenn man einerseits den Film im Original sieht und andererseits mitdenkt, dass “The music of White Zombie was supervised by Abe Meyer. Instead of using pre-recorded music, Meyer had orchestras record new versions of compositions for each specific film he was involved in. The music in White Zombie draws from obscure works including Mussorgsky's "Pictures at an Exhibition", Gaston Borch's "Incidental Symphonies" and Hugo Riesenfeld's "Death of the Great Chief". Other pieces on the White Zombie soundtrack include music written by Richard Wagner, H. Maurice Jacquet, Leo Kempenski, and Franz Liszt. The film begins with "Chant", a composition of wordless vocals and drumming, created by Universal Studios employee Guy Bevier Williams, a specialist in ethnic music.” (Wikipedia)
So kam es zur Idee der Additional Sounds: Der Film wird nicht neu vertont im herkömmlichen Sinne, sondern der Film wird im englischen Original mit dem Originalsoundtrack gezeigt und dazu spielen und improvisieren The APP Klangbilder, Sphären, Beats und Miniaturen, die die Handlung und den Sound des Films konterkarieren, überhöhen, abschlachten, verjüngen, aufpeppen, anheizen, weichzeichnen oder einfach ergänzen. Dabei kommt es zu einer Neuinterpretation des Films, Schwer – und Höhepunkte werden verschoben, neue und andere Akzente gesetzt, kurz: ein neues Hör- und Sehverständnis auf den Film und seine Diskurse gelegt.

Dabei wird von The APP bewusst darauf geachtet, den Film nicht zu entstellen und dem Originalsoundtrack genug Raum zum Atmen zu lassen. Denn nicht die Singularität von The APP als Soundproduzenten ist in diesem Projekt wichtig, sondern das Gesamtkunstwerk all der beteiligten KünstlerInnen über die Jahrzehnte, seien sie nun historisch oder gegenwärtig (Verkürzt könnte man von einem Umgang mit dem Begriff Postmoderne in seiner positivsten Form sprechen).

Weniger ist mehr – die Instrumentierung bei The APP

Der Werdegang der MusikerInnen von The APP ist in unserer Zeit ein nahezu klassischer: Groß geworden in diversen Bandprojekten (Punk, Rock, Hardcore, Metal, Grunge, Pop, Stubenmusi etc.) begannen alle Mitte/ Ende der 1990er mit dem Computer als Instrument zu arbeiten und standen damit solo oder mit Band auf der Bühne. Schnell war das Experimentalpotential von Computern erkannt und ebenso schnell war der Typ des „Laptopkünstlers“ etabliert. Diese Art der Musikproduktion bot ein Maximum an Freiheit, aber bei vielen auch ein Maximum an Beliebigkeit. So kam relativ bald der Punkt, an dem viele MusikerInnen zurück zum „schwitzenden Individuum“ auf der Bühne tendierten, weg vom „mailschreibenden Musiknerd“ hinter seinem Laptop verschanzt. Bei hardcore Elektronikern wie den Mitgliedern von The APP fand eine Rückbesinnung auf die ersten Stunden der elektronischen Musik statt, analog statt digital! Und so griffen sie wieder zu den alten „Kasteln“ die musikalisch „relativ wenig können“ aber dadurch Spielraum schaffen für ein anderes wichtiges Element der Musik: Virtuosität. Denn umso eingeschränkter eine Sache ist, desto mehr muss man sie „kitzeln“ um Schönheit zu schaffen, um Poesie als Ausdrucksteil zu akzeptieren. Und das ist das erklärte Ziel von The APP!

Die von The APP verwendeten Instrumente:

fm zombiemaus ist ein herrenloser Vollblutkunstköter, der meist hart vor sich hin schmoddert und nebenher unter dem Pseudonym Karl Kilian den chinesischen Pavillon auf der venezianischen Biennale 2011 mit chinesischen Spielzeugpanzern attackiert und so China zwingt Ai Weiwei freizulassen, Kettensägenmassakerperformances liefert, sich ein Jahr nur von Hundefutter ernährt oder auf Viagra solo den Gang-Bang-Weltrekord reinacted. Außerdem hat er ein Faible für Wahnsinn, Sex, Horror und Manifeste wie etwa das KOSMOPROLETmanifest oder das Kebabkunstmanifest und ist der Gründer der Church of the Unicorn.
Electronic Rubber Universe: Circuit-gebendeter KOSMOS Elektronikexperimentierkasten X4000
Selbstgebauter Sequenzer + Oszillator: JKK 2010
Präpariertes Rollklavier der Marke ROLLO
BOSS DR-3 Dr. Rhythm
Line 6 POD 2.0 Multi FX
Behringer Schaas-im-Wald-aber-ich-mags-Mischpult

ALOIS HUBER
alois huber(laton, dubonwax), austrian aphex twin ( lt.spex), deep ambient electronic cybernetic tunes. interstellarer vibefaktor, erzeugt mit prototypen. sozialkybernetiker & coach
"The archaeology of underground research 'in between' sound and social space".
Alois Huber is labelled the godfather of electronic and experimental music in Austria. As social worker, ex winemaker, teacher and club owner Huber roams the most diverse cultural scenes and spheres, ranging from the high-brow Secession in Vienna to an underground club in the vineyards around the small town of Krems. His record label Laton serves as a platform for emerging international artists in electronic and experimental music and is also hosting some impressive heavy weights of the quite nerdy scene of analog synthesizer tunes. Sophisticated craftsmanship in modifying end developing instruments is a crucial aspect to this fragment of the music world.
It is therefore not surprising that many of the devices used are prototypes. Producing the sound itself as much as building its apparatuses is an experimental pioneering process in the field of listening and manufacturing electronic technology. Huber is not only one of the driving forces behind this scene in Austria, he is also an alert observer of technological and social change. From this perspective he will report on subcultures, technology and the tactics of underground research.
- bub sirene
- burgerlizer
- lic-tron
- spacedrum b

chra (vienna, comfortzone)
movies & sinewaves, hardrock & noise terror, drinks & good food, soloworks, bands & cooperations
plays: little boy blue (flower electronics) & kaosspad & big muff & metal zone

David Pfister verdient sein taegliches brot als radiomoderator und journalist. Hat aber auch schon mal buddhistische und hinduistische philosophie studiert. Damit kann man niemals geld verdienen noch nuetzt es wenn man einen stromausfall hat, dafuer versteht man george harrison-lieder inhaltlich. Musikalisch ist david pfister in und mit verschiedenen formationen und kuensterlinnen unterwegs, wie beispielsweise der neigungsgruppe sex, gewalt & gute laune, paluch y, superpunk oder konstruktivists. Seine funktion in diesen gruppen und die art der genres sind von grosses unterschiedlichkeit gepraegt. Von krautrock, power noise electronics bis todes blues ist vieles moeglich.
Bei the app spielt david pfister zwei praeparierte korg kaossilator ueber einen ebenfalls manipulierten behringer-mixer und ein omnichord OM-27.

Didi Neidhart
kaoszillator, subsirene, burgerlizer uvm